Ob wir es wissen oder nicht, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht:
Immer wenn wir auf einen Moment aus einer Emotion heraus antworten, sind wir nicht präsent.
Wir stehen dadurch auch nicht im Licht der Wahrheit.
Wir verpassen die Wahrheit des Momentes, weil wir es vorgezogen haben, an der Vergangenheit festzuhalten. Nur selten sind wir uns dessen bewusst.
Wir meinen vielleicht, dass die Welt im Aussen, dass unser Gegenüber uns gerade einen Grund liefert, ungehalten zu reagieren – oder ärgerlich, genervt, gestresst, ungeduldig, traurig, arrogant. Solange wir glauben, dass irgendeine Situation oder Person unseren Ärger als Antwort verdient oder braucht, solange werden wir in der Enge, Leblosigkeit und Ausweglosigkeit der Vergangenheit herum dümpeln.
Wenn wir uns darüber klar werden, dass Präsenz und damit ein authentisches Dasein niemals von einer Emotion überlagert ist, können wir inspiriert und motiviert beginnen, diese Erkenntnis im Leben und im Alltag umzusetzen. Das bedeutet nicht, dass Emotionen etwas Schlechtes sind, ganz und gar nicht. Sie sind Botschafter! Nur sind sie keine Botschafter dafür, dass jemand im Aussen irgendetwas „falsch“ gemacht hat und zurechtgewiesen werden muss. Emotionen sind schlicht und einfach Hinweise darauf, dass wir selbst gerade nicht präsent sind – und somit die Wahrheit nicht hören und wahrnehmen, geschweige denn sprechen und ausdrücken können. Stattdessen verpesten wir die Atmosphäre, wenn wir aus einer Emotion heraus kommunizieren. Wir begrenzen die beinahe unendliche Weite und Möglichkeit eines Momentes auf einen viel zu engen Fokus, der überhaupt nicht genügend Raum zulässt für eine präsente, direkte Wahrnehmung. Stattdessen wird jegliche Kommunikation, wenn sie aus einer Emotion heraus geschieht, für beide Seiten ungesund, und leid-er auch, im wahrsten Sinne des Wortes, unerheblich. Wir erheben uns nicht – auf eine neue, nie dagewesene, heilsame Möglichkeit im Quantenfeld. Stattdessen halten wir fest, an einer arroganten, fixierten Wahrnehmung, die wir bewusst oder unbewusst begründen mit einer Erfahrung aus der Vergangenheit.
Die Erklärung „Ich bin so, weil“, (habe ein „Recht“ auf meine Emotion, weil) entspringt und entspricht nie der Wahrheit. Schlicht und einfach ist es Fakt, dass ich nur deswegen „so“ „bin“, weil ich es so gewählt habe.
Nur geschieht diese Wahl bei einer impulsiven Reaktion aus einer Emotion heraus nicht bewusst, weil wir uns gar nicht die Zeit und den Raum nehmen, kurz (oder auch länger) zurückzutreten, und ganz aus der Stille nach dem wahren Bedarf des Momentes zu hören und zu fühlen.
Tatsächlich ist es immer eine Wahl, ob wir die schmerzhaften, beengenden, Peitschenschläge einer Emotion reiten, oder uns öffnen für die befreiende, heilende, leichte und lichte Schwingung in Präsenz. Durch die Wahl des ersteren, können wir uns einen Moment versauen, einen Tag, ein Jahr, eine Freundschaft, eine Gelegenheit oder unser ganzes Leben.Durch die bewusste und achtsame Unterscheidung, verbunden mit der Wahl und dem Ausdruck des letzterem, können wir unser Leben und gleichzeitig das gesamte Leben auf dieser Welt in Richtung Paradies entwickeln.