Lebenskraft

Eine echt therapeutische Aktion kann nur zentrifugal erfolgen, sie muss zuerst
den innersten Kern betreffen und von da aus in die Peripherie hinauswirken.“

(James Tyler Kent)

 

Diesen innersten Kern bezeichnet Hahnemann (der Begründer der Homöopathie) als Lebenskraft:

Eine „geistartige“, „den materiellen Körper belebende“ Kraft, die „instinktartig fühlend und ordnend“, dem Organismus alle Empfindungen verleiht und im gesunden Zustande des Menschen alle seine organischen Funktionen, Gefühle und Tätigkeiten in bewundernswürdiger Harmonie erhält. (*)

James Tylor Kent spricht von dieser immateriellen Lebenssubstanz als „formgebende Intelligenz“ und konstruktive Kraft, die den Körper durchdringt, aufbaut und erhält.

Auch das körpereigene Immunsystem wird von der Lebenskraft gesteuert.

Die Symptome einer Krankheit sind die Antwort der (übergeordneten Instanz) Lebenskraft auf einen dem Leben feindlichen Faktor und stellen die Gesamtheit der Bemühungen dar, wieder zur Gesundheit zu gelangen.

Wenn der Mensch erkrankt, so ist ursprünglich nur die geistartige Lebenskraft verstimmt. Veränderungen in den Empfindungen verraten den Beginn von Erkrankungen. Erst zu einem späteren Zeitpunkt manifestieren sich objektive Veränderungen in der materiellen Substanz, also in den Organen. Diese Gewebsveränderungen sind die Resultate der Krankheit – nicht die Krankheit selbst.

„Solange wir glauben, ein Organ sei krank und dass dies allein die Krankheit ausmacht, werden wir als bestes Mittel zur „Heilung“ die Entfernung dieses Organs ansehen.“

(James Tyler Kent)

 

 

An einem einfachen, akuten Beispiel soll verdeutlicht werden, dass Krankheitssymptome einen Sinn haben, und individueller Ausdruck des Abwehrsystems sind:

Was passiert bei einer Lebensmittelvergiftung?

Das hängt einerseits von der aufgenommenen Menge der verdorbenen Speisen ab, als auch vom Gesundheitszustand bzw. der individuellen Empfindlichkeit (Empfänglichkeit) der jeweiligen Person.
Mit grosser Wahrscheinlichkeit jedenfalls reagiert der Organismus nach diesem zweifelhaften Genuss zuerst mit Übelkeit, und dann mit Erbrechen und Durchfall.

All diese Symptome sind sinnvoll,
und können nicht nur als Antwort, sondern sogar als im individuellen Gesamtzusammenhang bestmögliche Antwort der Lebenskraft auf diese Belastung angesehen werden: Der Organismus wehrt sich gegen das, was ihm nicht zuträglich ist – und das körpereigene Abwehrsystem (ein Ausdruck der Lebenskraft) produziert in diesem Fall Ausscheidungsreaktionen.

Dem gesunden Menschenverstand kann nicht verborgen bleiben,
dass man diesen Prozess keinesfalls
durch entgegengesetzte Massnahmen hemmen oder behindern darf.

Ist der betroffene Organismus sehr gesund (oder war der krankmachende Einfluss sehr oberflächlich oder gering), so fühlt sich dieser Mensch am selben oder nächsten Tag bereits wieder wohl. In diesen Fällen war die Lebenskraft genügend unbehindert, um die lebendige Harmonie wiederherzustellen.

Nur wenn die Lebenskraft zu sehr verstimmt wurde, bleibt der Organismus quasi in diesem seinem Selbstheilungsversuch stecken, und es manifestieren sich ernsthafte oder längerwierige Störungen, die behandelt werden müssen.

In der Homöopathie orientieren wir uns an der Natur
– wir kennen keinen besseren Lehrer…

Wir verabreichen also ein Arzneimittel, das fähig ist,
ähnliche Symptome zu produzieren,

wie die von der (übergeordneten Instanz) Lebenskraft hervorgebrachten.
(homoios (griechisch) bedeutet: ähnlich)

Dazu benutzen wir potenzierte (= verdünnte und verschüttelte) Arzneien:
„Die so subtil gemachte Materie
kann quasi eintreten ohne anklopfen zu müssen.“ (**)

Der Organismus wird also auf genau dem Weg unterstützt, den er bereits eingeschlagen hat, wird also durch die homöopathische (=der Krankheit ähnliche) Substanz in seinen Bemühungen unterstützt, damit er diesen Prozess durchlaufen, abschliessen und das gesunde Gleichgewicht wiederherstellen kann.

Zur homöopathischen Behandlung von Beschwerden kommen viele verschiedene Arzneien in Frage, die – anhand der jeweils vorliegenden Symptome – nach der Ähnlichkeitsregel ausgewählt werden. Ist der Brechdurchfall beispielsweise nachts schlimmer und begleitet von brennenden Schmerzen und grosser Ruhelosigkeit, so denkt man an „Arsen“ als Arzneimittel. Sind krampfartige Bauchschmerzen vorherrschend, die zum Krümmen zwingen und nur dadurch etwas erleichtert werden, so kann „Colocynthis“ (=Bittergurke) als Heilmittel in Betracht gezogen werden. usw.

 

Homöopathie ist also eine „Herangehensweise“
an (akute oder chronische) Krankheit
und bedeutet sozusagen, sich an der Gesamtheit der individuellen Zeichen der Lebenskraft zu orientieren:

Man benutzt ein ähnliches (nicht etwa gleiches) Mittel.

 

Dazu ein anderes Beispiel, bitte lesen Sie weiter auf der Seite „HEISS?“ 

 

 


(*)     aus „Organon der Heilkunst“ von Samuel Hahnemann (§9 – § 15)
(**)  alle hier verwendeten Zitate von James Tyler Kent stammen aus „Die Theorie der Homöopathie“

Natifa Alice Höbel Heilpraktikerin & Ganzheitlicher Coach

Ich helfe Ihnen dabei, Probleme zu nutzen, und in Chancen umzuwandeln. Mein Ansatz ist ganzheitlich.

Über Homöoathie

Heike O.

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