Einblicke

Das Studium der Homöopathie ist – herausfordernd wie wunderbar – niemals beendet. Es gibt immer wieder Neues zu erkunden und zu erfahren. Das liegt in der Natur des Lebens, den praktisch jede pflanzliche, mineralische oder tierische Substanz, die es auf dieser Erde gibt, kann ein homöopathisches Heilmittel sein.

Für mich ist es seit Jahrzehnten ein fortwährender Grund zur Freude, auf welch interessante Infomationen man im Rahmen des Studiums der Homöopathie quasi nebenbei immer wieder stoßen kann, die mit dem Thema Homöopathie auf den ersten Blick scheinbar gar nichts zu tun haben, und dennoch untrennbar mit dem Verständnis der Arzneimittel verbunden sind.

Als Beispiel hierfür ein gekürzter Artikel über Bienen und Bienengift aus der Fachzeitschrift „Homöopathische Einblicke“ über das Arzneimittelbild von Apis:

 

A P I S  –  Das Bienengift


Auszüge eines Artikels von Arne Krüger aus: “Homöopathische Einblicke” 29/97:
siehe auch: http://verlag-medizinischesforum.de/

 

  • Die Bienen sind lange vor dem Menschen auf der Erde aufgetreten.

  • In den Pharaonengräbern findet sich Honig in Grabbeigaben, der sich in Gefäßen befand, die mit Wachs so dicht verschlossen waren, daß der Honig noch nach 4000 Jahren genießbar war.

  • Im Unterschied zu den Wirbeltieren besitzen die Insekten keine Lungen, sondern atmen über ein Tracheensystem. Diese Tracheen sind feine Röhrchen, die durch nadelstichgroße Körperöffnungen (Stigmen) mit Luft versorgt werden. Durch das Anheben und Senken des Chitinpanzers werden die Tracheen geweitet oder verengt und so eine Luftzirkulation ermöglicht. Durch dieses fein verzweigte Atmungssystem werden alle Teile des Insektenkörpers mit Sauerstoff versorgt, so daß das Blut nicht zum Gasaustausch benötigt wird. Deshalb besitzt das Insektenblut auch keine Erythrozyten und ist farblos. Das Blut fließt nicht in Adern, sondern bewegt sich frei zwischen den Organen. Die Hauptaufgabe des Kreislaufsystems ist der Nahrungstransport vom Darm zu den einzelnen Geweben.

  • Wenn die Biene ein Insekt sticht so können die Widerhaken (der Stechborsten des Stachels) aus dem starren Chitinpanzer des anderen Insekts leicht herausgezogen werden. (…) Bei der elastischen Säugetierhaut bleiben die Stechborsten hängen und beim Auffliegen reißt sich die Biene den ganzen Stechapparat heraus und verendet dann später an ihrem aufgerissenen Unterleib. (…) Bei den Wespen und Hornissen dient das Stechen ja nicht nur der Verteidigung, sondern auch zum Beutemachen, und so ist der Stachel glatt gestaltet und kann leicht aus der Beute herausgezogen werden.

  • Die Bienen können bis auf Rot alle Farben sehen und voneinander unterscheiden.

  • Wenn man das gut geordnete Nest der Biene mit dem chaotischen Bau der Wespe vergleicht, sind die Konstitutionsmerkmale schon erahnbar.

  • Der eingesammelte Nektar wird von der Arbeiterin zu einem kleinen Teil selbst vetzehrt, zum größeren Teil aber in ihrem Honigmagen gespeichert und mit Drüsensäften (enzymhaltig) vermischt. Wenn die sammelnde Arbeiterin (Feldbiene) am Stock ankommt, gibt sie den Inhalt des Honigmagens an eine im Stock befindliche Arbeiterin (Stockbiene) weiter. Nach mehreren Übergaben ist dem Nektar der größte Teil des Wassers entzogen worden und es wird durch die Einwirkung der Drüsensekrete Honig aus dem Nektar. Dieser Honig wird danach in die Waben erbrochen. (…) Wenn der Honig in den Waben reif ist, werden die Wabenzellen mit einem Wachsdeckel luftdicht verschlossen.

  • Die ersten 3 Tage in der Larvenentwicklung werden die Larven mit einem Sekret aus den Speicheldrüsen der Arbeiterinnen gefüttert. Nach den ersten drei Tagen erhalten die Larven nur noch Honig und Pollen zur Ernährung. Larven, die länger mit dem Speicheldrüsensekret (Gelee Royal) gefüttert werden, entwickeln sich dadurch zu neuen Königinnen.

  • Nach dem Schlüpfen sind die Arbeiterinnen im Stock tätig (Stockbienen), indem sie die Zellen reinigen und die älteren Larven mit Honig und Pollen füttern.

  • Vom 6. bis zum 10. Lebenstag füttern sie mit ihrem Futtersaft die jungen Larven, die Königinnenlarven und die Königin selbst.

  • Nach dem 10. Lebenstag beginnen die Arbeiterinnen als Wachsproduzenten und bauen neue Waben, bzw. reparieren ältere Waben. Später nehmen die Arbeiterinnen den ankommenden Feldbienen die Nahrung ab und transportieren sie in das Innere des Stockes. Zusätzlich werden Abfälle u. tote Bienen aus dem Stock geworfen.

  • Ab dem 18. Lebenstag wird die Arbeiterin zur Wächterbiene am Flugloch. …

  • Ab dem 20. Lebenstag beginnen die Arbeiterinnen mit dem Sammeln von Nahrung und Wasser und werden so zu Feldbienen.

  • Schwärmen: Im Juni, kurz bevor die ersten jungen Königinnen schlüpfen, verlässt die alte Königin den Bienenstock. (…) Die alte Königin nimmt einen Teil des Volkes mit sich. (…) Häufig verlassen auch die zuerst geschlüpften Jungköniginnen mit einem Teil des Volkes den alten Bienenstock (Nachschwärmen). Sobald eine der Jungköniginnen im Stock verbleibt, werden alle Jungköniginnen, die sich noch in der Verpuppung befinden, von den Arbeiterinnen durch Stiche getötet. Nach einigen Tagen begibt sich die junge Königin mit den Drohnen zur Befruchtung ins Freie. (…) Alle noch im Stock verbliebenen Drohnen werden von den Arbeiterinnen aus dem Stock geworfen und beim Versuch zurückzukehren durch Stiche getötet. Außerhalb des Stockes verhungern die Drohnen alsbald.

  • Gift:
    Man kann biogene Amine, Polypeptide u. Enzyme unterscheiden:
    Biogene Amine:
    BIENE: Histamin
    WESPE: Histamin, Serotonin
    HORNISSE: HIstamin, Serotonin, Acetylcholin

    Polypeptide:
    BIENE: Melittin, Apamin, MCDPeptid
    WESPE: Wespenkinin
    HORNISSE: Hornissenkinin

    Enzyme:
    BIENE: Hyaluronidase, Phospholipase A
    WESPE: Hyaluronidase, Phospholipase A, Phospholipase B
    HORNISSE: Hyaluronidase, Phospholipase A, Phospholipase B

    (Histaminwirkung siehe unten, letzter Abschnitt)

 

  • Blütenpollen sind die männlichen Keimzellen blühender Pflanzen. (…) Ein Bienenvolk (30.000 – 70.000 Bienen, davon einige hundert Drohnen und eine Königin) kann zwischen 30 und 60 kg Pollen im Jahr sammmeln.

  • Propolis ist der Kittharz aus dem Bienenstock


 

 

Arzneimittelbild:

    • Allgemein finden sich Ödeme von Haut und Schleimhäuten, man findet Schwellungen und ein Aufgedunsensein. Rosigfarbene Ödeme prägen das Apisbild, sowie stechende Schmerzen, Unverträglichkeit von Hitze, Ergüsse an Hirnhäuten, am Herzen und an der Pleura.

    • (…)Die Emsigkeit des Bienenstockes, das unermüdliche Arbeiten und die Empfindlichkeit gegen unnützes Tun und parasitäres Leben wie das der Drohnen sind für Apis bezeichnend.

    • Diese Lebensweise, die bei den Bienen einen Naturtrieb darstellt, einen instinktiven Vorgang zur Selbst- und Arterhaltung, ist bei zwanghaftem Verhalten für das menschliche Dasein schädlich. Ein überwertiges Gefühl für Arbeit, Pflicht und Verantwortung, ein dauerndes Unterordnen an die vorherrschenden Lebensbedingungen sowie eine übermäßige Dienstbarkeit zugunsten von Familien – oder sonstigen Gemeinschaftsinteressen führt letztlich zur völligen Verdrängung des ureigenen Wesens und zur Zuwiderhandlung gegen die menschliche Natur. Die Eigenentwicklung von Körper, Geist und Seele, der schöpferischen und spielerischen Fähigkeiten, das Spaß haben sowie die Erotik und Sexualität werden beiseite geschoben und nicht ausgelebt, wodurch sich allmählich Unzufriedenheit und Launenhaftigkeit einstellen kann.

    • Die Geschäftigkeit und die rege Tätigkeit dienen dem Apis-Patienten dazu, seine fehlende Selbstverwirklichung und sein unbefriedigendes emotionales Leben auszugleichen. Da er sein eigenes Wesen zu wenig entwickelt hat, empfindet er wenig wahres Selbstwertgefühl und misst deshalb den außerhalb seiner Persönlichkeit liegenden Objekten sehr viel Bedeutung bei. Er gerät in Aufruhr, sobald jene Dinge gefährdet scheinen, die seinem Leben einen scheinbaren Halt und Sinn geben und seine Lebensgrundlage ausmachen. Der Verlust all dessen, was der Patient mit Wert belegt, ist deshalb eine der häufigsten Ursachen für sein Leiden.

    • Durch Schreck, schlimme Nachrichten oder Eifersucht gerät er in große Ruhelosigkeit, in Reizbarkeit, Ärger und Zorn. Wenn er sein heftigen Reaktionen äußert, tritt gelegentlich auch seine Zerstörungswut auf, die er im Zerbrechen von Gegenständen abreagiert. Hält der Erregungszustand zhu lange an, so wird der Patient überaus geschwächt, entmutigt und nachfolgend seiner gesamten Freudefähigkeit beraubt.
      Es kann auch dazu kommen, daß der Apis-Patient äußeren Gleichmut zeigt, während er innerlich von tiefer Abneigung, von Widerwillen od. Wut erfüllt ist. Es kann dann zum Ausleben seiner unterdrückten Aggressionen in körperlicher Form als Allergie kommen. Da bei weitem nicht jeder Mensch auf einen Bienenstich mit Urtikaria reagiert oder andere allergische Hautreaktionen bekommt, liegt demnach beim Apis-Patient eine große Aggressionsbereitschaft vor, geringe äußerliche Reize mit solcher Vehemenz zu beantworten. Die Entzündungszeichen der Haut, wie Anschwellung, Hitze oder Röte, stehen dann ganz im Gegensatz zu seinem äußerlichen Verhalten, geben jedoch sein wahres Inneres, seine unterdrückte und nicht ausgelebte Wut wieder.
      Da der Apis-Patient sein Inneres im emotionalen Bereich nicht zeigt, so daß er vor Wut platzen könnte, muß er diese Erfahrung auf der körperlichen Ebene austragen. Im ganzen Körper können Flüssigkeitsansammlungen auftreten, wobei der Patient im Extremfall aufgetrieben, bis zum Platzen mit Wasser angefüllt ist und deshalb an einem unbeschreiblichen Engegefühl leidet. Seine emotionale Einengung überträgt der Patient auf die körperliche Ebene, um sich von dem seelischen Erstickungsgefühl zu befreien. Deshalb kann der Apis-Patient nun durch ödematöse Schwellungen des Kehlkopfes und der Luftwege in große Atemnot kommen. Eine starke Beeinträchtigung tritt auf, wenn sich Ergüsse im Herzbeutel, in den Pleurahöhlen oder in den Gehirnhäuten bemerkbar machen. Durch die Meningitis kann es zu meningitischen Erscheinungen kommen und dem so oft bei Apis erwähnten „Cri encéphalique“, dem durchdringenden, gellenden Schrei von Kindern. Da bei Kleinkindern die Fontanellen noch nicht ganz verwachsen sind und sich somit die Schädelnähte noch nicht geschlossen haben, kann sich der Kopf unter der großen Spannung ausdehnen und zum „Hydrocephalus“ werden. Erwachsene dagegen entwickeln durch den Druck im Kopfinneren eher Kopfschmerzen.

    • Der Patient kann sehr unter Eifersucht, Trennungsproblematiken und unter den Beschwerden unterdrückter Sexualität leiden, die mit dem realen oder vermeintlichen Partnerverlust gekoppelt sind. Er ist sehr stark mit Triebkonflikten konfrontiert, sei es nun durch verdrängte Sexualität oder durch übertriebenes sexuelles Begehren.

    • Durch die Verlustangst des Apis-Patienten entsteht sein eifersüchtiges Verhalten und sein Festhaltenwollen um jeden Preis. Je mehr er aber am anderen festhält, desto mehr verkrampft er sich, verhindert den Entwicklungsfluß, wird unbeweglich u. leidet deshalb mitunter an rheumatischen Erkrankungen. Anstatt sich anderen zu öffnen und auf sie einzugehen, versucht er, sie aufgrund seines Besitzdenkens festzuhalten. Dadurch allerdings ist kein Austausch und kein ausgewogenes Verhältnis mehr möglich. Dass nichts mehr richtig fließt, läßt sich auch an den Nieren des Erkrankten erkennen. Die Nieren als Ausscheidungsorgene sind vom Fluß der Flüssigkeit u. der Energie abhängig, und wenn der Patient nicht mehr zum Austausch bereit ist, hält er den Harn in Form von Ödemen fest.

    • Im schlimmsten Fall kann es zum akuten Nierenversagen kommen, wobei die Harnproduktion stark vermindert ist od. völlig erlischt. Apis kann die daraufhin eintretende Urämie verhindern, indem es die Nierentätigkeit wieder anregt u. die Ödeme durch gesteigerte Harnabsonderung ausschwemmt. Ist die Diurese wieder in Gang gekommen, geht vorübergehend so viel Wasser ab, dass eine Harninkontinenz entstehen kann.

    • Gemütssymptome:
      Das Arzneimittelbild von Apis zeigt eine große Reihe von Gemütssymptomen. Hierzu gehören Apathie, Gleichgültigkeit u. Bewußtlosigkeit. Der Apispatient kann linkisch sein und läßt sich Dinge leicht gefallen.

    • Die Patienten haben oft das Gefühl zu sterben, sie sind teilnahmslos u. können nicht klar denken. Der Apispatient ist eifersüchtig, unruhig in den Bewegungen und schwer zufriedenzustellen. Nach SCHROYENS zeigen sich ein Verlangen nach Aktivität, albernes Benehmen, ängstliches Auffahren aus dem Schlaf, Argwohn, ein leichtes Beleidigtsein, Beschwerden durch Eifersucht, verbunden mit Kummer und Raserei, Beschwerden durch Wut oder schlechte Nachrichten. Es finden sich auch Deliriumzustände. Die Patienten können destruktiv sein, diktatorisch, eigensinnnig, starrköpfig und dickköpfig. Die Patienten können geschäftig sein, gewissenhaft, peinlich genau in bezug auf Kleinigkeiten, dabei können sie auch andere tadeln, ja sind geradezu krittelig, wahre „Krümelkacker“.
      Bei Frauen kann sich ein kindisches Verhalten nach der Entbindung zeigen. Man findet Hysterie, Erregung bis hin zur Manie, auch sexuelle Manien od. Nymphomanie. In der Schwangerschaft kommt es oft zum Weinen.
      Die Patienten sind ruhelos, besonders am Nachmittag und nachts. Im Bett plagen sich die Apispatienten mit Herumwerfen, besonders während großer Hitze. Man findet Wahnideen., z.B. sehen die Patienten Bilder und Phantome, sie glauben sie würden fallen, sie könnten nicht mehr gehen, sie könnten nicht mehr rennen od. hüpfen. Auch sehen sie Gesichter, Gespenster, Geister, Gestalten und Phantasiegebilde. Es kann auch zur Wahnvorstellung kommen, schwanger zu sein, zu sterben, selbst tot zu sein oder eine Zunge aus Holz zu haben. Es findet sich Eifersucht, besonders bei Frauen. Sie sind leicht beleidigt, nehmen alles übel. Man findet auch die Wahnidee. gesund zu sein, trotz schwerer Krankheit. Im Zuge der außerordentlichen Gereiztheit wird der Arzt weggeschickt mit der Behauptung, nicht krank zu sein. Zu Apis passen auch Vorahnungen oder das Vorgefühl drohenden Unheils. Die Apispatienten berichten, ihren Geist auf keinen Gedanken fixieren zu können. VITHOULKAS beschreibt die Apispatienten als schwerfällig und unbeholfen, ungeschickt und tölpelhaft. Ich denke, dieser Eindruck ist nicht richtig. Wenn Apis ungeschickt ist, dann durch die Unruhe und die Eile, mit der es seinen Verrichtungen nachgeht. Eine Schwerfälligkeit ist aber meines Erachtens nicht zu beobachten.
      Nach GAWLIK sind wichtige Persönlichkeiten vor oder nach der Menopause die „grünen“ bzw. die „feurigen“ Witwen, die bis hin zur sexuellen Manie oder bis zur Nymphomanie gesteigertes Geschlechtsverhalten haben., vergleichbar mit dem der Bienenkönigin. Dies sind dann meist sehr lebhafte, äußerst sympathische, gutaussehende Frauen, die auch im Alter von 50-60 Jahren noch eine sehr gute Figur haben.

    • Im Charakter von Apispatienten zeigt sich großer Fleiß, Geschäftigkeit und Unruhe. Neben dem großen Fleiß zeigt sich aber, daß die Apispatienten  schon nach leichter Arbeit sehr schnell erschöpft sind. Um alles machen sich die Patienten Sorgen, sie können an keiner Freude mehr teilnehmen, manchmal müssen sie sogar weinen. An den Tod denken Apispatienten aber ohne Furcht. Apis sorgt sich um andere und opfert sich für andere auf. An einem eigenen Willen scheint es hierbei manchmal zu mangeln. Man findet auch gesteigerte Reizbarkeit, bes. wenn sie bei der Arbeit gestört werden.

    • Die Ängste:
      Man findet Angst oder Furcht vor dem Alleinsein, vor Apoplex, vor Berührung, vor dem Ersticken, vor Herzerkrankungen, drohender Krankheit, davor, unheilbar krank zu sein, vergiftet zu werden, vor Vögeln.

    • Der Tod:
      Der Apis-Patient trotzt seiner Sterbestunde. Es ist ihm viel zu heiß und er sehnt sich nach Kühlung, kalten Tüchern und Kälte. Er möchte das Gefühl, als ob ein Feuer in ihm brenne, kühlen. Er zeigt Sehnsucht nach kalten Getränken, wobei er aber davon nur wenige kleine Schlucke trinkt. Die allgemeine Unruhe ist größer als die Angst vor dem Tod. Er zeigt dies auch durch ein ständiges Bewegen der Extremitäten und des Kopfes. Der Patient hat wache u. immer bewegliche Augen.


      Organbefunde:

      Allgemeines:
      Als Allgemeinsymptome finden sich das Gefühl von etwas Abgerissenem im Körperinneren, Steifheitsgefühle und das Gefühl der Zusammenschnürung. Die Patienten haben das Gefühl, sie müssen sterben.

      Kopf:
      Die P. haben das Gefühl, das ganze Gehirn sei sehr müde. Es kommt zu Schwindel beim Niesen, mit Verschlimmerung beim Hinlegen und Schließen der Augen. Man findet Hitze, Pulsieren und sich ausdehnende Schmerzen. Die Schmerzen verschlimmern sich bei Bewegung und bessern sich bei Druck. Es kommt zu plötzlichen und durchbohrenden Schmerzen. Man findet das Gefühl von Dumpfheit und Schwere im Hinterkopf, wie von einem Schlage. Die Schmerzen strahlen in den Hals hinein und sind von sexueller Erregung begleitet. Die Patienten bohren vor Schmerzen ihren Kopf in das Kissen und schreien.
      Der Apis-Kopfschmerz entsteht oft durch emotionellen Stress oder durch die Unterdrückung einer Absonderung. Hierbei kann ein Katarrh durch ein Schnupfenspray oder die Menstruation durch einen plötzlichen Schock unterdrückt werden. Der Kopfschmerz ist morgens heftiger als abends, man findet einen stechenden Schmerz am Beginn und später eine allgemeine Kongestion des ganzen Kopfes. Die Konjunktivalgefäße sind deutlich injiziert, die Augen sind glänzend, die Pupillen erweitert. Die Patienten sind hierbei erregt und unruhig.
      Kopfschmerz verschlechtert durch Bewegung und durch Wärme.
      Kopfschmerz gebessert durch Druck und kalte Auflagen.
      Die heftigen Schmerzen schießen von einer Kopfseite zur anderen. Die ganze Kopfhaut ist wegen der starken Schmerzen äußerst berührungsempfindlich. Die Kopfhaut ist feucht, besonders an der Stirn. Die Kopfschmerzpatienten sind nervös u. reizbar, sie vertragen es nicht, gestört oder unterbrochen zu werden. Der Kopfschmerz ist oft mit Verwirrung und mit Schwindel verbunden. Dieser verschlimmert sich besonders nach 10°°. Der Blutandrang im Kopf, verbunden mit Kopfschmerzen, ist besonders vor der Regel und während der Regel zu finden u.ndist umso stärker, je schwächer der Menstruationsfluß ist.
      Das Gesicht ist geschwollen, rot un hat stechende Schmerzen. Die Haut scheint wachsartig, blass und ödematös. Das Gesicht kann ein Erysipel mit stechendem und brennendem Ödem zeigen. Die Veränderung dehnt sich von rechts nach links aus. Man findet Schwellungen unter den Augen, trockene Lippen mit schwarzen Streifen im roten Lippenteil.

      Atmungsapparat:
      Die Nasenspitze kann kalt sein, aber auch rot, entzündet, schmerzhaft und geschwollen. Der Schnupfen ist morgens trocken und abends fließend. Polypen der Nase. Heiserkeit und Atemnot, die Atmung ist beschleunigt u. erschwert. Kehlkopfödem (Glottisödem). Die P.atienten haben das Gefühl, als ob sie keinen weiteren Atemzug tun könnten. Es findet sich ein Erstickungsgefühl und ein trockener und kurzer Husten. Der Husten ist besonders retrosternal zu fühlen. Husten verschlechtert  abends und beim Liegen.
      Keuchhusten, Krupphusten. Auswurf aus reichlich schaumigem Schleim, süßlich oder geschmacklos. Hydrothorax mit Atemnot. Der Kehlkopf kann gereizt sein, besonders bei Erhitzung. Hierbei ist die Atmung dann röchelnd. Gefühl, als wäre der Hals zugeschnürt, als wäre eine Fischgräte darinnen.
      Erstickungsgefühl besonders im warmen Zimmer. Sie glauben zu ersticken, wenn nur etwas heiße Luft über ihren Körper streicht. Die Patienten wagen nicht zu husten, weil sie das Gefühl haben, dass etwas in ihnen zerspringen könnte. Atemnot verschlechtert im beheizten Zimmer und nachts. Die nächtliche Atemnot ist so heftig, dass die Patienten im Liegen keine Luft bekommen und den Kopf beim Schlafen immer hoch lagern müssen. Auch ohne akute Atemnot ist die Erinnerung an die Atemnot so groß, dass die Patienten auch später noch Angst vor einer Tieflagerung des Kopfes haben können.

      Herz- u. Kreislaufapparat:
      Plötzliche, heftige Schmerzen direkt unterhalb des Herzens, die sich bis zur rechten Brustseite ausbreiten können. Diese Schmerzen sind mit einem Erstickunggefühl verbunden und mit der Empfindung, als ob am Herzen etwas brechen würde. Heftige Herzschläge, die den ganzen Körper erschüttern. Aussetzen von Herzschlägen. Die Herzgegend ist gegen den geringsten Druck empfindlich. Raue syastolische und diastolische Geräusche. Das Herzklopfen ist besonders stark, wenn der .atient einen spärlichen Urinabgang hat, wird aber nach Abgang der natürlichen Harnmenge wieder normalisiert. Pulse am Handgelenk nahezu unfühlbar oder auch beschleunigt und voll. Langsame oder auch unregelmäßige Pulse.

      Verdauungsapparat:
      Halsentzündung, die sich sehr akut entwickelt. verschlechtert durch Hitze und heiße Getränke,besser durch Kälte. Jeder Versuch zu schlucken führt augenblicklich zu einer Zusammenziehung im Rachenbereich, so dass das Schlucken unmöglich ist, oder stark erschwert wird. Den Halsschmerzpat. ist sehr heiß, wobei jede Wärme verschlimmernd wirkt. Geröteter Rachen, der ganze weiche Gaumen und das Zäpfchen sehen ödematös aus, als wären sie mit Wasser durchtränkt.
      Brennen und Rohheit der geschwollenen Zunge, feurig rote Schwellung der Uvula, des Rachens und des Ösophagus. Das Schlucken ist erschwert, schon ein Tropfen Wasser fällt schwer. Mund u. Rachen sind glänzend, wie gelackt, rot und gedunsen. Die Zunge ist feurig rot, geschwollen und wund. Rauhe Zungenoberfläche evt. mit Bläschenbildung. Zunge Mund u. Rachen sind wie verbrannt. Die Zunge kann sich auch wie aus Holz anfühlen, trocken, glänzend, wund u. voller Ulzera. Zahnfleisch u. Lippen sind geschwollen, bes. die Oberlippe. Zungenkrebs (BOERICKE). Die Uvula ist geschwollen und sackartig verändert. Teilweise ist die Uvulaschwellung so heftig, dass diese auf der Unterseite von Mundhöhle und Rachen aufsetzt und bei jedem Atemzug hin- und herpendelt. Der ganze Hals ist geschwollen, wie zugeschnürt und zeigt stechende Schmerzen. Die Mandeln sind geschwollen, feurig rot und schmerzhaft. Die Mandeln haben einen feurigroten Rand u. zentral eine lederartige Membran. Man findet Geschwüre auf den Mandeln und das Gefühl einer Fischgräte im Hals.
      Beim Kauen empfinden die Patienten Zahnschmerzen. Es kann zu überspringenden Schmerzen in den linken, oberen Backenzähnen kommen. Unwillkürliches Zusammenbeißen den Zähne. Das Zahnfleisch blutet leicht. Heftige Schmerzen im Zahnfleisch. Röte und Schwellung des Zahnfleisches. Beim Zahnen der Apis-Kinder ist das Zahnfleisch sackartig geschwollen und sieht wässrig aus. Beim Zahnen erwachen die Kinder auch oft unter heftigem Geschrei.
      Gefühl von Wundheit im Magen, es kann zum Erbrechen kommen, zu Durstlosigkeit und zum Verlangen nach Milch. Vermehrtes Aufstoßen. Die Speisen schmecken nach. Verlangen zu erbrechen. Aufstoßen, besonders nach dem Trinken von Wasser. Aufstoßen schmeckt nach dem Gegessenen. Abdomen ist wund, wie geprellet, besonders bei Druck und beim Niesen. Der Bauch ist äußerst empfindlich. Bauchwassersucht, Peritonitis u. Schwellung der rechten Leistengegend. Gefühllosigkeit und Taubheit in der Darmbeingrube, besonders rechts. Die Eingeweide geben das Gefühl, als ob sie zerquetscht wären od. als ob etwas beim Pressen zerreiße.
      Stuhlgang blutig und dabei schmerzlos. Unwillkürlicher Stuhlabgang bei jeder Bewegung. Der After scheint offen zu sein. Gefühl der Rauheit im Anus. Hämorrhoiden mit stechenden Schmerzen, besonders nach der Geburt. Die Diarrhoe ist wässrig, gelb, dunkel und stinkend. Die Patienten können teilweise nur Wasser lassen, wenn gleichzeitig Stuhl abgeht. Verstopfung nach dem Essen, Gefühl, als ob sie etwas beim Pressen zerreisse.
      Das Rectum scheint zu zerreissen, die Patienten können beim Stuhlgang nicht pressen, weil sie befürchten, es werde etwas zerreissen. Gefühl als ob der After offen stände. Raues Gefühl. Stuhlgang bei jeder Bewegung, als ob der Anus ständig offen wäre. Stuhl faulig-schleimig, olivgrün oder voll von hellroten Klumpen.

      Harnaparat:
      Brennen beim Wasserlassen, unwillkürlicher Urinabgang. Letzte Tropfen brennen häufig. Reichlicher Urin bessert.

      Männliche Geschlechtsorgene:
      Verstärktes sexuelles Verlangen, mit häufigen u.ndlangdauernden Erektionen. Häufige sexuelle Erregungen, die völlig grundlos auftreten können. Schwellungen der Hoden und Völlegefühl, v.a. des rechten Hodens. Hydrops des Hodensacks und der Vorhaut, Hydrocele (Flüssigkeitsansammlung im Prozessus vaginalis). Prostataentzündungen, Hypertrophie der Prostata mit quälenden Schmerzen beim Wasserlassen. Die Patienten laufen mit quälenden Schmerzen im Zimmer hin und her. Schanker mit stechenden Schmerzen wie von Bienenstichen. Brennende Kondylome am Penis. Schmerzhafte Schwellung von Hoden, Prostata, Hodensack und Vorhaut.

      Weibliche Geschlechtsorgane:
      Ödeme der Labien, besser durch kaltes Wasser. Wundheit und stechende Schmerzen. Ovariitis, besonders im rechten Ovar. Mens unterdrückt. Dysmenorrhoe mit starken Ovarialschmerzen, Metrorrhagie, schwerer Bauch, schwäche und stechende Schmerzen. Gefühl der Enge, Nach-Unten-Ziehen, als ob die Menses kommen würde, Ovarialtumoren, Metritis mit stechendem Schmerz, große Empfindlichkeit überall im Bereich von Abdomen und Gebärmutter. Ovarialschmerzen besonders bei jungen Mädchen, häufig verbunden mit Zerebral- und Kopfsymptomen. Engegefühl in der Eierstockregion beim Heben der Arme. Verhärtung der rechten Ovarien. Bei der Mens geht am letzten Tag blutiger Schleim ab. Nach-Unten-Ziehen, als ob die Mens kommen würde. Zysten und zystische Tumore und Uterushypertrophie. Engegefühl und Schmerzen in den weiblichen Genitalien, wie von Messern. Ödematöse Schwellung der Schamlippen, z.T. verbunden mit scharlachartigem Ausschlag. Schwäche der Mens, die mitunter nur 1-2 Tage währt. Geistige Benommenheit und Schläfrigkeit während der Mens und kalte Füße. Fehlgeburten im 2. u. 4. Monat. VITHOULKAS rät zur Vorsicht bei der Behandlung von akuten Krankheiten in dieser Zeit der Schwangerschaft. ALLEN ordnet Apis dem Miasma der Pseudopsore zu und empfiehlt Apis zur Behandlung von Gonorrhoe, Dysmenorrhoe u.ndzur Fluorbehandlung bei sehr reichlichem Fluor, der gelb oder grün ist, sehr scharf und begleitet von einem stechenden Gefühl im Damm. Der Fluor ist mit heftigem Harndrang verbunden. ALLEN empfiehlt Apis für oberflächliche und eifersüchtige Mädchen, die Gegenstände aus der Hand fallen lassen, obwohl sie insgesamt vorsichtig und sorgsam sind.

      Haut:
      Nesselausschlag an den Extremitäten mit unerträglichem Jucken. Es kommt zu ödematösen Schwellungen, zu Schwellungen nach Stichen, die schmerzhaft und empfindlich sind. Stechen der Haut, Empfindlichkeit, rosige Schwellungen, Karbunkel mit brennendem und stechendem Schmerz. Plötzliche Aufgedunsenheit des ganzen Körpers. Ausschläge, mit dicken, rauen und rosigen Belägen.

      Fieber:
      Frösteln nachmittags, verbunden mit Durst. Es gibt aber auch Apisfieber mit Durstlosigkeit. Fieber verschlimmert bei Bewegun und äußerliche rHitze. Der Schweiß kommt leicht, verbunden mit Schläfrigkeit. Schweiß bricht leicht aus und trocknet danach schnell wieder. Nach den Fieberattacken schlafen die Patienten ein. Nach dem Schweißausbruch folgt oft ein Nesselausschlag, verbunden mit Frösteln. Fieber verschlimmert um 15°°, 16°° und 17°°. Einige Körperteile sind heiß, andere kalt.

      Bewegungsapparat:
      Rücken wie zerschlagen, Pulsieren in der Cervikalregion. Steißbeinschmerzen, Rückenschwäche. Extremitäten ödematös geschwollen. Synovitis, Nagelgeschwüre. Knie geschwollen, glänzend, empfindlich, schmerzhaft mit stechenden Schmerzen. Füße sind geschwollen und steif. Extremitäten scheinen wie vergrößert. Rheumatischer Schmerz im Rücken und in den Gliedern. Die Extremitäten zeigen ein Gefühl von Ermüdung und Zerschlagenheit. Taubheit der Hände und Fingerspitzen. Tendenz zur Paralyse oder Schmerzen wie von elktrischen Schlägen. Ziehende Schmerzen in den Armen, von der Schulter bis in die Fingerspitzen.

      Nervensystem u. Sinnesorgane:
      Entzündungen un Anschwellen der Hirnhäute.

      Augen:
      Lider sind entzündet, geschwollen, rot u.nd ödematös. Oft nach außen gewendet. Brennen und Stechen., die Konjunktiva ist hellrot u. aufgedunsen. Heisser Tränenfluß. Photophobie. Plötzliche und durchdringende Schmerzen, seröse Exsudation, Ödeme und scharfe Schmerzen. Eitrige Entzündungen der Augen.
      Keratitis mit starker Schwellung der Konjunktiva. Gerstenkörner, Apis kann Gerstenkornrezidive verhindern. Ektropium des Unterlids, Ablatio retinae (Netzhautablösung ).

      Ohren:
      Das äußere Ohr ist rot und entzündet, wund und zeigt stechende Schmerzen. Bei Hydrocephalus hebt das Kind mit jedem Schrei die Hände hinter die Ohren. Schwerhörigkeit und heftige Schmerzen links, besonders beim Kauen und Essen.

      Causa:
      Unterdrückung des sexuellen Verlangens, sexuelle Erregung, sexuelle Enthaltsamkeit, Partnerverlust, Eifersucht, Schicksalsschläge, völliger Verlust des Besitzes, Folgen von Impfungen, Probleme beim Zahnen, unterdrückte Hautausschlage, Chinin-Missbrauch, Hirnhautreizungen, Sonnenstich, Insektenstiche, Nahrungsmittelallergien, das Ausbleiben der Regel,unterdrückter Harn- oder Schweißabsatz.

      Verlangen:
      Milch, Salat, Rohkost, bes. Sellerie. Fettes Fleisch, tierisches Fett. Keine besondere Abneigung.
      Verlangen nach Bewegung, frischer Luft, nach dem Schwimmen und v.a. nach finanzieller Sicherheit.

      Verschlechtert durch:
      Bewegung, Wärme und Hitze in jeder Form, Berührung (besonders Kopf, Hals, Ovarialgegend, lokale Erkrankungsstellen), bei Druck,  am späten Nachmittag, nach Schlaf, in geschlossenen und geheizten Räumen, im Bereich der rechten Seite, um 15°°, um 16°°, um 17°°, durch Bettwärme, im Liegen, nachts,  bei Nässe,  in warmen Räumen, durch feuchtwarme Umschläge, durch schnelles Gehen,  durch Aufstehen,  durch Liegen, in oder nach dem Schlaf, nach Koitus, im Frühling, bei Durchnässen.

      Gebessert durch:
      Druck, in der freien Luft,  beim Abdecken,  beim Kaltbaden, durch kalte Anwendungen,  kaltes Wasser, durch Kühle, durch Wärme, durch feucht-kühle Anwendungen, Kopfschmerz besser durch Gegendruck, Kälte, kalte Luft, kaltwerden,  Baden, in Rückenlage,  Aufsitzen.

      Indikationen:
      nach CLARKE u.a.: Abszesse, Apoplex, Folgen unterdrückter Ausschläge, Ascites, Bursitis präpatellaris, Diarrhoe, Diphterie, Erysipel, Erythema nodosum, intermittierendes Fieber, Fleckfieber, Gangrän, Gicht, Halsschmerzen, Herzerkrankungen, Hitzebläschen, Hydrothorax, Keratokonjunktivitis, Knöchelschwellung, Nephritis, Neuritis nervi optici, akute Netzhautablösung, Obstipation bei Säuglingen, Operationsfolgen, Ovarialzysten, Peritonitis, Phlebitis, Pleuritis, Prostatitis, Rheumatismus, Scharlach, Stichwunden, Sykose, Synovitis, Syphilis, Hilfe in Todesstunde mit heftiger Hyperkinetik, Tracheitis, Tumoren, Varizen, Geschwüre auf der Zunge.

      Fallbeispiel:
      VOGT berichtet in METZGER über den Fall einer 55-jährigen P.atientin, die seit Jahren an einem juckenden und nach dem Kratzen nässenden Ekzem an beiden Ellenbeugen litt. Das Ekzem war mal schwächer, mal stärker, aber immer vorhanden. Auf Befragen bejahte sie, daß sie sehr leicht von Mücken, Fiegen und Flöhen gestochen wurde, dass diese Insekten mit Vorliebe den Weg zu ihr fänden und sie meistens mit großen Hautschwellungen auf diese Stiche reagiere. Auf diese Symptome hin verschrieb VOGT Apis D4, 3x 5 Tropfen. Unter dieser Verordnung, ohne Anwendung äußerer Mittel, heilte das Ekzem in kurzer Zeit ab. Während der 3-jährigen Nachbeobachtung wurde kein Rückfall beobachtet.

      Vergleichsmittel:
      Acon., aloe (bei unwillkürlichem Kotabgang), apisinum (bes. bei Eiterungen), ars. (bei Nephritis u. bei Ödemen, bes. in chron. Fällen; Ars. hat allerdings im Unterschied zu Apis eine ausgeprägte Kälteempfindlichkeit), bell. (bei Erysipel, die Schwelllung ist allerdings nicht so stark wie bei Apis, der Apis-Schmerz ist brennend u. stechend, der Bell.-Schmerz ist klopfend), canth. (Blasenentzündung), China, cinch., colchicum, crotalus (bei mangelhafter Gefäßregulation), Ferr., formica rufa, graph., hedera helix (Unverträglichkeit äußerer Wärme), hep-sulf., Jodum (Unverträglichkeit äußerer Wärme), lach. (bei mangelhafter Gefäßregulation, wobei die septische Tendenz bei den Schlangengiften bedeutend stärker ist, Apis hingegen hat die größere Neigung zu Ödemen bei geringer Neigung zu Eiterung, Pharyngitis, Keimdrüsenwirkung), lyc., merc., nat-ars., nat-m., nux-v., pils. (Durstlosigkiet bei Fieber), rhus-tox. (bei Erysipel, Hautsymptomen, bei rhus-tox allerdings stärkere Blasenbildung u. < durch Nässe u. Kälte), rumex (bei morgendlicher Verschlechterung), sabina, sepia, terebinthina (Blasenentzündungen), urt-u., vespa u. zinc.

 


 

A P I S  –  Das Bienengift

Auszüge eines Artikels von Christine Hug,
aus: “Homöopathische Einblicke” 29/97:

 

LEBENSTAGE:      ARBEIT:

  • 1.-3:    Körperpflege, Zellenputze
  • 4.-10:  Füttern der Brut, Königinnenpflege, Pollen stampfen, Futter abnehmen
  • 11.-18:  Wachs schwitzen, Zellenbauen
  • 19.-21:  Wächterdienst am Flugloch, Flug- u. Orientierungsübungen
  • 22.-30: Wasser eintragen, Pollen sammeln, Nektar/Honigtau sammeln, Trachterkundung

 

  • Die Biene hat also im Laufe ihres Lebens alle Aufgabenbereiche ihres Volkes durchlebt. Was sie gerade arbeitet, ergibt sich aus der Entwicklung ihrer Drüsen, sie muss es nicht lernen. Ihr Leben besteht aus einer Arbeit, die der anderen folgt (Symptom: fleissig, worcoholic, Symptom: denkt, die schönen Dinge des Lebens sind nicht für sie).

  • Die Lebensdauer einer Arbeitsbiene beträgt im Frühjahr und im Sommer ca. 35 Tage. Im Winter überwintern sie, sitzen in der Wärme des Stocks zusammen u. verbrauchen ihre Energie nicht so schnell., leben also 7-8 Monate., ernähren sich von dem gesammelten Honig, bzw. von dem Zuckerwasser, das ihnen der Imker als Ersatz hinstellt. Spürt eine Biene, dass die Zeit des Sterbens gekommen ist, verlässt sie den Stock, (Symptom: Ahnt den Tod voraus). Mitte Mai ist das Volk am zahlreichsten.

  • Sie wollen die besten sein

  • Sport mögen sie sehr und sind auch gut.

  • Sie brauchen immer etwas zu tun, das hält sich bis ins Erwachsenenalter.

  • Ihnen passieren leicht Ungeschicklichkeiten, sie lassen Dinge fallen, sie stossen sich, bleiben hängen.

  • Apis-Frau kann als unabhängige Geschäftsfrau leben, was die Abgrenzung zu Sepia schon mal schwer werden läßt. Was Sepia nicht hat, ist das alberne, unangemessene Lachen beim Erzählen, die hysterische Komponente.

  • Wenn jemand richtig tief in der Apis-Krankheit drinnen steckt, geht es ihr nie schlecht. Sie suchen die Praxis auf, weil ihre Haut so pickelig ist oder sie eine Zyste haben. (Eine Zyste am Ovar, in der Schilddrüse, den Nieren, den Knochen od. dem Bindegewebe). Als drittes kommt noch ein rezidivierender Harnwegsinfekt in Frage. Es geht ihnen aber nicht schlecht dabei. Je kränker sie sind, desto „besser“ geht es ihnen. Das klingt erst mal paradox, es ist dasselbe wie das Lachen bei unangenehmen Dingen. Sie können erzählen, wie der Vater sie verletzt hat, aber kichern dabei. Immer gut drauf, immer lustig u. albern, es geht ihnen einfach nicht schlecht. (…) Es ist aber nicht so, dass es ihnen wirklich gut geht. Sie spüren es nicht, wenn es ihnen schlecht geht, sie haben diese Antennen abgestellt und merken nichts mehr davon. Also „schicken sie den Arzt nach Hause u. sagen, sie seien nicht krank,“ „sagen, es gehe ihnen gut, wenn sie sehr krank sind“.

  • Es kann ei Verhältnis daraus werden, dass sie eigentlich Vaters Frau sind und die Mutter sich im Stress begräbt und nicht anwesend ist. Bei einer Patientin in Boll war es so, dass die Mutter gestorben war und sie als älteste Tochter den Haushalt, die Versorgung der jüngeren Geschwister übernommen hat. Niemand ist für die heranwachsende Apis zuständig. Sie sind alleingelassen und arbeiten.

  • Der entscheidende Punkt dabei ist: Sie sind empfindsam u. suchen Schutz. Sie werden jedoch emotional nicht aufgefangen mit allem, was Gefühle angeht und lernen mit der Zeit, ihre Gefühle nicht mehr zu spüren. Deshalb weinen sie später, als Erwachsene „grundlos“. Der Grund ist nämlich, dass sie nicht mehr spüren weshalb, weil sie es sich abgewöhnt haben, irgendwas Tieferes, Gefühlsmäßiges in sich zu spüren (Nat-mur.: verhärtet, Apis: spürt nicht)

  • Zu ihren tieferen Gefühlen haben sie die Distanz des Nichtspürens aufgebaut. Diese äußert sich durch:

  • immer gut drauf sein, auch wenn sie sich schrecklich fühlen (simulates hilarity while feeling wretched)

  • Lachen, wenn sie etwas erzählen, was eigentlich traurig ist (laughing about serious matters)

  • Intellektualisieren

  • Ironisieren

  • und im heftigsten Fall Zynismus.

  • Oft zeigen sie schon im Kindesalter eine pathologische Reaktion auf Mücken-, Bienen- od. Wespenstiche.

  • Sie sind ja immer gut drauf, lachen und sind lustig, aber wirklich etwas über sie erfahren ihre Freunde, ja selbst ihre Partner nicht, solange sie sehr apiskrank sind.

  • Nicht zu nahe kommen, Berührung verschlechtert, intellektuelle Kälte bessert: So funktioniert das Apis-Überlebensprinzip auf einen Stich.

  • Die körperlichen Krankheiten sind auffällig oft im sexuellen Bereich, analog zu verkümmerten Ovarien der Arbeiterbienen, dem Herausreißen der Sexualorgane der Drohnen, dem Herausreißen des Hinterleibes bei einem Stich der Arbeiterinnen.

  • (…)

 


 

 

aus: “Homöopathische Einblicke” 29/97, Arne Krüger:

 

HISTAMINWIRKUNG:

  • Histaminwirkung: Die Wirkung des Histamins kommt durch die Einwirkung auf im Körper vorhandene Histaminrezeptoren zustande. Histamin kommt im Körper zum einen als Entzündungsmediator in den Granula der Mastzellen und basophilen Granulozyten vor, zum anderen findet sich Histamin als Neurotransmitter in Neuronen im hinteren Hypothalamus.

  • Physiologisch kommt es durch den Kontakt von Mastzellen und basophilen Granulozyten mit körperfremden Antigenen zu einer Histaminfreisetzung.        
    Die Mastzellen können die fremden Antigene durch die ihrer Zellmembran eingelagerten Antikörper (Immunglobulin E) erkennen und chemisch binden. Nach der Antigenbindung kommt es in den Mastzellen zur Degranulation der Histamingranula. Das Histamin wirkt danach als Entzündungsmediator, indem es zur Erweiterung der lokalen Arteriolen und Venolen kommt und zur Erhöhung der endothelialen Permeabilität. (…) Die Hyperämie und die gesteigerteGefäßpermeabilität führen im Entzündungsgebiet zum Austritt von Plasmaproteinen und von Leukozyten. Bei den Plasmaproteinen sind zum einen die Antikörper für eine eventuelle Erregerabwehr von Bedeutung, zum anderen führt das austretende Fibrinogen zur Plasmagerinnung im Gewebe, wobei eine Ausbreitung von in das Gewebe eingedrungenen Erregern behindert wird. (…) Die ausgetretenen Leukozyten können jeder nach seiner Art zur Erregerabwehr und zum Abbau des zerstörten Gewebes dienen. Dabei treten in erster Linie Lymphozyten, Granulozyten und Monozyten aus dem Blut heraus.

  • Falls Histamin aber nicht nur lokal (…) wirkt, sondern eine systemische Wirkung im ganzen Körper entwickeln kann, kommt es zu Kreislauf- Muskel- und Magenwirkungen. Bei der Kreislaufwirkung findet man eine Blutdrucksenkung durch die Erweiterung der Arteriolen und Venolen.  positiv chronotrop und positiv inotrope Wirkung (Steigerung der Herzfrequenz und Herzkraft). (…) In vielen Organen kommt es zu deren Kontraktion. Eine besondere Empfindlichkeit findet sich bei den Bronchialmuskeln und beim Darm. Diese Bronchokonstriktion und Kontraktion der Darmmuskulatur finden sich am stärksten ausgeprägt bei anaphylaktischen Situationen mit einhergehender Atemnot. Aus diesem Grunde müssen auch Asthmatiker mit einer verstärkten Histaminempfindlichkeit rechnen, da hier die Atemnot durch die Bronchokonstriktion durch die schon vorhandenen Lungenveränderungen verstärkt wird.

  • Die Magenwirkung des Histamin, welche über H2-Rezeptoren (H = Histamin) zustande kommt, spielt zwar in der anaphylaktischen Reaktion keine große Rolle, wird aber über H2-Rezeptorenblocker in der Therapie von Magengeschwüren genutzt.

Natifa Alice Höbel Heilpraktikerin & Ganzheitlicher Coach

Ich helfe Ihnen dabei, Probleme zu nutzen, und in Chancen umzuwandeln. Mein Ansatz ist ganzheitlich.

Über Homöoathie

Heike O.

Von der Schulmedizin her, galt ich als austherapiert. Asthma mit bis zu 10 Anfällen in der Nacht. Nach gründlicher Anamnese gab es weiße homöopatische Kügelchen. 2 Monate später war das Spray Geschichte und ich konnte wieder durchschlafen.

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